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 Das Herz eine Boxers

von Lutz Hübner

ein Stück für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene

Premiere:
Samstag, 27. 9. 2003, 19.00 Uhr

REX-Theater, Kleiner Saal
Kipdorf 29
Wuppertal-Elberfeld

Das sind ja tolle Aussichten – kein Job, keine Freundin und jetzt auch noch eine Bewährungsstrafe! Der 16 jährige Jojo ist wenig begeistert, als er – zum Dank dafür, dass er den Anführer seiner coolen Clique vor dem Knast bewahren wollte – nun dazu abkommandiert wird, in einem Altersheim die Wände anzustreichen. Und dann auch noch in Gesellschaft von Leo, einem senilen alten Preisboxer, der vom ganzen Heim für verrückt erklärt wird. Doch nach und nach entsteht zwischen den beiden eine Freundschaft: Leo ist gar nicht so durchgeknallt und Jojo gar nicht so cool, wie alle denken... Ein Stück übers KO-Gehen und Wieder-Aufstehen. Ein Stück auf der Suche nach Hoffnung und dem Platz in der Gesellschaft.


                                               
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Szenenbilder stehen erst nach der Premiere zur Verfügung

 

Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater e.V.

 

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Regie Lars Emrich und Laurentiu Tuturuga
Regieassistenz Annemarie Weinreich, Georg Florian
Ausstattung Laurentiu Tuturuga
Musik Christoph Iacono
Technische Leitung Till Buchwald
Licht/Ton Till Buchwald
Requisite Annemarie Weinreich
Boxtrainer Monsif Gammodi
Leo Udo Dülme
Jojo Adnan Taha

  

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Westdeutsche Zeitung vom 29.9.2003 

Sympathie für angezählte Helden

Das Wuppertaler Kinder-und Jugendtheater feierte mit dem Stück „Das Herz eines Boxers" von Lutz Hübner, Premiere im Rex.

Von Martin Juhre

Sie sind beide angezählt. Leo, der ehemalige Boxer, der in ein anderes Altersheim verlegt wurde, in dem er sich nicht wohlfühlt. Und der Jugendliche Jojo, der ein Mofa geklaut haben soll und auf richterlichen Beschluss hin in Leos Zimmer die Wände streichen muss.
Leo spielt im neuen Heim den Debilen. Jojo macht auf oberlässig. Aber nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft, und sie kommen aus ihrer Deckung. Im Rex brachte das Wuppertaler Kinder-und Jugendtheater Lutz Hübners „Das Herz eines Boxers" zur Premiere. Regie führten Lars Emrich und Laurentiu Tuturuga. Udo Dülme (Leo) und Adnan Taha (Jojo) bringen das Stück gut über die Runden. Sie gewinnen einem Sympathie für die Figuren ab. Es geht zu Herzen, wenn sie über das Leben sprechen.
Wie man mit Schwierigkeiten fertig werden kann. Was es heißt, zu kämpfen. Und dass Gewalt zu nichts führt. Wenn sie zeigen, dass man sich helfen kann, wenn man Respekt und Achtung voreinander hat.
Gegenseitig bringen sie sich dazu, nicht aufzugeben. Allerdings bleiben ein paar Fragezeichen. Es gibt Widersprüche in der Figur des Jojo, die nicht aufgeklärt werden. Er trägt ein Kapuzensweatshirt mit HipHop-Mofiv, versucht bei Leo ein kompliziertes Handschlagritual, aber was aus seinem Ghettoblaster kommt, klingt stark nach Jazz. Er gehört zu einer Clique, deren Führer vorbestraft ist, aber er redet keinen Slang, sondern gewandte Hochsprache. Und ist Leo eigentlich entmündigt? Er ist geistig topfit. Er hat im alten Heim im Affekt einen unverschämten Pfleger zu Boden geschickt, aber das wäre kein Grund. Wie sonst aber könnte man ihn gegen seinen Willen verlegen und dort festhalten?
Aber das fällt nicht übermäßig ins Gewicht gegenüber der Entwicklung, die da zwischen denn beiden abläuft. Denen Dülme und Taha eine sehr individuelle Lebendigkeit verschaffen. Dabei geben Denken und Fühlen von Leo und Jojo die eigentliche, Handlung ab. Auch wenn Jojo sich endlich traut, einem Mädchen seine Liebe zu gestehen. Und der ehemalige Spanienkämpfer Leo noch einmal aufbricht, in Bilbao nach einem alten Freund zu suchen. Wie Leo, der Boxer, sagt: Du musst in Bewegung bleiben. Sonst hauen sie dich Irgendwann um.

 

 

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Gestaltung: SIGNUM  DESIGN & KUNST, Wuppertal
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