[ Das Stück ]    [ Besetzung ]    [ Kritik ]

Der
Lebkuchenmann

ein Musical für die ganze Familie 
von David Wood

Die Theaterrechte liegen beim Litag Theater- und Musikverlag GmbH, Bremen

Premiere:
Samstag, 9. November 2002, 16.00 Uhr
Aula Berufskolleg Elberfeld
Bundesallee 222, Wuppertal-Elberfeld

Multikulti im Küchenregal und das nach Mitternacht, wenn wir Menschen meinen, alles schliefe in unserem Gewürzgestell. Pustekuchen! Pusten, Pusten... das ist gar nicht so dumm, denn mit Pusten fängt eigentlich alles an oder auch nicht um Punkt Null Uhr in dieser Nacht. Denn dem Herrn von Kuckuck (natürlich dem, der in der Uhr wohnt) fehlt die Puste zum Krähen, er krächzt nur noch heisere Kuckuck-Kiekser wahrscheinlich Zugluft oder warum auch immer. Schon klappert bedrohlich der Mülleimer-Deckel.... 

Doch Herr Salz im Matrosenlook und das graziöse Fräulein Pfeffer (vermutlich mit Peugeot-Mahlwerk) wissen, was angegriffene Stimmbänder heilt: Honig aus dem obersten Schubfach. Darüber aber wacht der Schrecken der Küchen-kameraden: Im obersten Regal haust der alte Teebeutel, bitter, brummig und einsam. Da traut sich keiner hin.

Ach, es droht eine traurige Nacht zu werden in der Wohngemeinschaft über dem Herd. Doch dort ist immer noch ein Plätzchen frei, falls der Neue endlich abkühlt und aushärtet... Aber dann: frisch gebacken, ingwer-duftend und bereit für die Party seines Lebens erscheint der Lebkuchen-mann. Ihm gehört die Welt, er weiß es nicht anders. Aber ein Held bleibt nur ein Held, wenn andere ihn anbeten, und für ein Blinzeln der Pfeffermühle muss auch ein wunderhübscher Lebkuchenherr ackern. Zum Beispiel, indem er dem griesgrämigen Teebeutel Honig abluchst für den kranken Freund.

Jetzt geht der Trubel richtig los. Der Teebeutel miesepetert von oben, von unten nagt sich Flitsch Gamasche, die Mafia-Maus, in unsere Küche, Ihre fiese Absicht: Knuspern am Lebkuchenmann. Noch mehr Verwicklungen gefällig? Gerne: Der Lärm weckt die Menschen, die entdecken die Maus und wollen sie vergiften mit Hilfe des gerade erbeuteten Honigs. Davon aber isst gutgläubig der verschnupfte Kuckuck rumms, fällt er um. Jetzt braucht das Küchen-Kommando wirklich die Hilfe des grantigen Teebeutels, denn nur der kennt sich aus mit Anti-Gift- Heilkräutern. Aber bitte haltet Flitsch im Auge, die Maus mit dem Lebkuchen-Appetit!

Ob alles gut ausgeht? Vielleicht helft ihr ja ein bisschen mit, das schadet eigentlich nie. Und einiges dürfen wir auch dem Lebkuchenmann und seinen Kumpels zutrauen: Jeder Freund, jede Freundin in dieser Küchen-Gang ist eine echte Bank für die anderen, gerade, weil er oder sie etwas Wichtiges beisteuern kann für die gemeinsame Sache. Bei manchem dauert´s nur etwas länger, bis der das merkt. Doch eines ist klar: Bei soviel Aufgaben kommt es auf wirklich jedes Pfefferkorn an! 

Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater beweist mit „Der Lebkuchenmann“, dass Küchengewürze nicht nur hilfsbereit sind, sondern auch musikalisch einiges zu bieten haben. Ein Kindermusical mit Abenteuern und Aktion, mit Rhythmus und Rasanz, Indiana Jones im Küchenformat. 

Und wenn ihr morgen früh wieder Salz auf euer Frühstücksei streut, dann achtet mal genauer auf das Salzfässchen: Schaut es nicht wieder furchtbar verschlafen aus? Was mag es nur in der letzten Nacht erlebt haben?

Petra Wagner-Monse


Plakat zeigen

 

 

[  zum vollständigen Rezept  ]

    
    
    
    
  

[  zur Bildergalerie  ]

 

Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater e.V.

 

[ Das Stück ]    [ Besetzung ]     [ Kritik ]

Regie Herwig Mark
Ausstattung Laurentiu Tuturuga
Musikalische Leitung Christoph Iacono
Arrangement Jochen Kilian
Der Lebkuchenmann Maurice Kaeber
Herr von Kuckuck Udo Dülme
Herr Salz Kristof Stößel
Fräulein Pfeffer Annika Richter
Der alte Teebeutel Andrea Siebott
Flitsch, die Maus, 
genannt Gamasche
Isabelle Wenzel
Puppenspielerinnen Hannah Brüggemann
Karola Brüggemann
Sandra Spallek
Die Stimmen der Großen Heidi Loos,
Herwig Mark
    
Souffleuse Karola Brüggemann
Regieasssistenz Karola Brüggemann
Technische Leitung Till Buchwald
Requisite Hannah Brüggemann
Licht Jan Backhaus
Ton Benjamin Krüger
Bühnenbau und -einrichtung Susanne Zeibig
Bianka Buße
Kostümschneiderei Eva Droste-Wagner

  

 [ Das Stück ]    [ Besetzung ]    [ Kritik ]

WZ Westdeutsche Zeitung 12.11.2002

Ein Genuss für Groß und Klein

Von Katrin Asmuss

"Der Lebkuchenmann" hatte am Wuppertaler Kinderund Jugendtheater Premiere und kleine wie große Besucher waren begeistert.

Wuppertal. Kein Wunder, dass für das Musical "Der Lebkuchenmann" von David Wood (Regie: Herwig Mark) am Montag spontan ein zusätzlicher Spieltermin angesetzt werden musste. Wer die Premiere am Wochenende gesehen hat, weiß warum. Weil die Handlung auf einer Küchenanrichte spielt, wurden die Zuschauer aller Altersgruppen von einem Bühnenbild mit riesig großen Pfefferund Salzstreuern auf einer Arbeitsplatte mit einer ebenso überdimensionalen Schublade empfangen. 

Schon der Einstieg mit dem Kuckuck (Udo Dülme) aus der Kuckucksuhr, der während seines Liedes beim Jodeln immer heiserer wurde, brachte die ersten Leute im vollen Zuschauerraum zum Mitschunkeln. Der verzweifelte Kuckuck mit einem Frosch im Hals kam von oben aus seiner Uhr hinunter auf die Bühne und rief nach Frau Pfeffer (Annika Richter) und Herrn Salz (Kristof Stößel). 

Er hatte Angst, dass die Großen, die Menschen, ihn in den Müll werfen, weil er nicht funktioniert. Und plötzlich entdeckten die drei etwas in der großen Schublade. Natürlich klärten die Kinder im Publikum die Akteure lautstark und vielstimmig darüber auf, dass das ein Lebkuchenmann (Maurice Kaeber) ist. Und der wurde bei seinem Vorstellungssong auch gleich begeistert von Klein und Groß bejubelt. 

Wie es dem Lebkuchenmann nun gelingt, mit Hilfe des alten bösen Teebeutels (Andrea Siebott) den Kuckuck von seiner Heiserkeit zu befreien, ob er von den Menschen noch verspeist wird und welche Rolle die Mafia-Maus Flitsch (Isabelle Wenzel) spielt, ist frisch und unterhaltsam anzusehen. Mitgefiebert hat das Publikum aber auch bei den Marionettenspiel-Einlagen auf dem oberen Küchenbord. Und den Stimmen der Menschen, die während des Stücks nur ab und zu aus dem Hintergrund und rein akustisch in Erscheinung traten, wurde ebenfalls mit Spannung gelauscht. 

Die Abenteuer des Lebkuchenmannes und seiner Gewürzfreunde begeisterte nicht nur die Kinder derart, dass sie mitsangen oder den Darstellern anfeuernde und hilfreiche Tipps gaben. Vielmehr forderte das gesamte Publikum per Applaus und ohne Pardon auch nach Ende der Vorstellung die Künstler für Zugaben auf die Bühne. 

 

 

zurück nach oben

 

 

 

Gestaltung: SIGNUM  DESIGN & KUNST, Wuppertal
www.mungis.de