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 Emil und die Detektive

von Erich Kästner

ein Stück für Kinder ab 6 Jahren und die ganze Familie

Premiere 1:
Sonntag, 7.11. 2004, 17.00 Uhr

Premiere 2:
Mittwoch, 10.11. 2004, 18.00 Uhr

jeweils
Aula Berufskolleg Elberfeld
Bundesallee 222,
Wuppertal Elberfeld



Nur weil Emil Tischbein im Sonntagsanzug steckt, ist er noch lange kein Streber.

Eher ein Lausejunge mit ziemlich rabenschwarzem Gewissen – hat er doch in einer nebligen Nachtaktion dem Denkmal des Großherzogs Karl – sozusagen als Vorläufer der Sprayer von heute – einen roten Schnurrbart verpasst! Kein Wunder, dass Emil mit ziemlich rabenschwarzem Gewissen jedem Schutzmann aus dem Weg geht...
Gut, dass eine Bahnfahrt ins ferne Berlin den kleinen Sünder vom Ort seiner Missetat entfernen soll – in Berlin warten nämlich die Oma und die Cousine Pony Hütchen auf den Besuch aus der Kleinstadt. Und zu solch einer Reise trägt der Junge von 1929 eben einen guten Anzug, sagt Mutter Tischbein, und schiebt ihrem Sohn noch schnell 140 Mark in die vor Aufregung schweißnassen Hände. 140 Mark! 120 für die Oma, und 20 als Taschengeld – für soviel Geld hat die alleinerziehende Mutter Tischbein viele viele Köpfe aus der Nachbarschaft frisieren müssen. Klar wie Kloßbrühe, dass Emil auf diesen Bar-Schatz aufpassen wird.

Er findet das Versteck für seine wertvollen Scheine – und dann wird´s ihm doch geklaut. Vom fiesen Grundeis, einem Gauner, der den kleinen Emil und seine Mutter am Bahnsteig belauscht hat. Emil merkt es in Berlin am Bahnhof und startet eine Verfolgungsjagd, die seit mehr als 70 Jahren immer wieder gelesen und vor allen Dingen zitiert wird: Mit der „Parole Emil” hilft eine ganze Horde Berliner Gören dem Jung-Touristen, den Dieb zu fangen. Und plötzlich, mit dieser hilfreichen Bande im Rücken, ist die riesige, fremde Stadt schon gar nicht mehr so bedrohlich und unwirtlich. Ganz im Gegenteil – sie bietet Erlebnisse ohne Ende: im Hotel, beim Kioskbesitzer, gar auf der Polizeiwache. Ob Emils Graffiti am heimischen Denkmal schließlich doch noch herauskommt?

Erich Kästners Kinderkrimi erzählt eine Geschichte von Freundschaft und Verlässlichkeit, von Zusammenhalten und bedingungslosem Einsatz füreinander. Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater und die Bergische Musikschule bringen dieses charmante Stück gemeinsam auf die Bühne – als Musical zieht die Gaunerhatz auf besondere Weise in Bann, mal rührend, mal lustig, mal spannend.

„Emil und die Detektive” – das ist Theater und Musik für Jungen und Mädchen, die Spass an rasantem Geschehen haben. O.k., Computer und Handys braucht es nicht zur Lösung, aber Telefon und kleine kluge Hirne schon. Wer weiß, vielleicht löst ja das anerkennende „Kolossal!” von damals beim einen oder anderen Zuschauer sogar ein „Voll krass, ey!” von heute ab ...

Petra Wagner

Emil und die Detektive ist erschienen beim
Verlag für Kindertheater
Uwe Weitendorf GmbH,
Poppenbütteler Chaussee 53
22397 Hamburg.



                                                                          
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Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater e.V.

 

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 Westdeutsche Zeitung, 09.11.04

Dem fiesen Dieb auf den Fersen

Von Gerhard Walter 

Die Bergische Musikschule und das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater zeigen "Emil und die Detektive" als Musical.

Wuppertal. Elf kleine Wuppertaler auf Verbrecherjagd in Berlin: Beherzt verfolgen Emil und seine Freunde einen heimtückischen Dieb bis in den Zuschauerraum hinein. Als der schwarz gekleidete Übeltäter schließlich hinter einen Vorhang neben der Bühne verschwinden möchte, ruft der Nachwuchs empört: "Vorsicht, er will abhauen." Eltern, Verwandte und andere Erwachsene im Saal honorieren so viel persönlichen Einsatz mit Szenenapplaus. Musical-Premiere im Berufskolleg Elberfeld: Erich Kästners "Emil und die Detektive" steht bis Januar auf dem Spielplan. 

Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater und die Bergische Musikschule haben eine atemberaubende Produktion auf die Beine gestellt: Die Lieder (einstudiert von Sarah Semke und Andrea Anders) erinnern an Schlager der 20er, die temporeiche Handlung auf der Bühne wird live von der sechsköpfigen, neu gegründeten Emil-Band (Leitung: Robert Boden) begleitet, die großen und kleinen Akteure überzeugen mit Spielfreude und rufen ihr "Parole Emil" ausgelassen ins Publikum. 

Auch beim Bühnenbild haben sich die Regisseure Lars Emrich und Laurentiu Tuturuga etwas Besonderes einfallen lassen: Litfasssäulen, die sich bei Bedarf in Hoteleingang, Bankschalter oder Polizeirevier verwandeln lassen, und historische Filmaufnahmen aus der Zeit der Weimarer Republik. "Dat wird `ne tolle Kiste. Jut jemacht, Emil" auch der typische Berliner Dialekt schallt verblüffend echt ins Publikum. 

Unbestrittene Helden sind die kleinen Detektive. In der Rolle des pfiffigen Titelhelden glänzt Sabine Ries. Die 14-Jährige spielt den anfangs ziemlich kleinlauten Emil mit Bravour. Während der Zugfahrt von der Provinzstadt Neustadt in die Metropole Berlin bestiehlt ein seltsamer Mann mit schwarzem Hut (schön fies: Ralf Stallmann) den Jungen und raubt Geld, das eigentlich für die Oma bestimmt ist. Die Polizei möchte Emil aber auf keinen Fall alarmieren, weil er selbst ein Denkmal mit roter Farbe beschmiert hat. Doch schon bald lernt er Jungen und Mädchen kennen, die ihn unterstützen: Gustav mit der Hupe (Patricia Wirth), der die Berliner Gören zusammenruft; der Professor (Kathrin Langen), der sich um die Verfolgungsstrategie kümmert; der kleine Dienstag (Rico Kukec), der so gerne Detektiv sein will, aber Telefondienst schiebt, und Pony Hütchen (Rebekka Silberkuhl) mit dem Fahrrad. 

Gemeinsam jagen sie den Dieb durch die Straßen Berlins. Und nach dem donnernden Schlussapplaus sind sich 300 Premierenbesucher einig: "Emil und die Detektive" ein Plädoyer für Freundschaft und Solidarität ist ein Stück für die ganze Familie. 

• Weil Kinder und Jugendliche nur begrenzt auftreten dürfen, ist das elfköpfige Detektivensemble doppelt besetzt. Die zweite Premiere mit Christian Beckmann (Emil) und Anja Bielefeld (Gustav) beginnt am 10. November um 18 Uhr im Berufskolleg Elberfeld an der Bundesallee 22. 95 Minuten, Tickets und weitere Termine unter Ruf 89 91 54. 


 

 

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